Chronik

Das Jahr 1964 war wohl für Ötztal Bahnhof ein denkwürdiges Jahr. Zum einen wurde die neu erbaute Pfarrkirche mit dem markanten Kirchturm und zum anderen ein neues Schulhaus eingeweiht.

Die Schule

Das Schulhaus ist ein moderner großräumig angelegter Bau. Durch die großen Fenster der Westseite flutet viel Licht in die Klassenzimmer.

Die drei Klassenzimmer im ersten Stock wurden soweit ausgebaut, dass mit dem Unterricht am 16. September 1964 begonnen werden konnte. Damit waren zum ersten Mal Schüler in der neuen Schule. 99 Kinder stürmten die breiten Stufen empor (drei Klassen). Die Heizung war noch nicht fertig und im November war es fast ungemütlich, bis die Gemeinde endlich die Heizungskessel einbauen ließ. Wie bei einem Düsentriebwerk prasselte die Flamme des Heizöls in den beiden Brennöfen – es wurde im ganzen Gebäude warm. Seither ist die Temperatur gerade richtig.

Die beiden Klassenräume im Parterre wurden ebenfalls bald vollendet. Im Keller war noch ein Turnzimmer, eine Schulküche und ein Werkraum vorgesehen.

Zum Schulsprengel Ötztal-Bahnhof zählten dazumal auch die Fraktionen Schlierenzau, Riedern und Brunau. Die Ambacher haben es vorgezogen, weiterhin nach Sautens in die Schule zu gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt fuhren die Schüler allesamt mit dem Omnibus nach Haiming.

Im Schuljahr 1964/1965 unterrichteten folgende Lehrer an der neuen Volksschule Ötztal-Bahnhof:

·         Falch Anna (1. Klasse)

·         Haselwanter Elfrieda (2. Klasse)

·         Falkner Hugo (3. Klasse und Schulleitung)

·         Kössler Benedikt (Religionslehrer und Pfarrer im Ort)

 

Die Schuljahre 1964/1965 bis 1981/1982 (Zusammenfassung)

Während des ersten Jahres an der Volksschule Ötztal-Bahnhof übersiedelten gleich mehrere Kinder, sodass die Schüleranzahl von 99 auf 90 Kinder sank – die Schülerzahlen schwankten von Jahr zu Jahr teilweise sehr stark.

·         1965/1966: 93 Schüler

·         1966/1967: 108 Schüler

·         1967/1968: 95 Schüler

·         1968/1969: 95 Schüler

·         1969/1970: 96 Schüler

·         1970/1971: 90 Schüler

·         1971/1972: 120 Schüler

bis 1981/1982: 72 Schüler

Erwähnenswertes aus den einzelnen Schuljahren

Im Schuljahr 1967/1968 musste das Spanplattenwerk Lignospan schließen und fast 200 Arbeiter zitterten um ihre Stelle. Nach kurzer Zeit der Stilllegung wurde der Betrieb von der Firma Helene Nieder (aus Vorarlberg) erworben und die meisten der Arbeiter fanden hier einen neuen Arbeitsplatz.

Im Schuljahr 68/69 verstärkte ein neuer Lehrer aus Innsbruck das Lehrerkollegium. Es war Horst Cervenka, der dann im Schuljahr 1982/1983 die Schulleitung übernehmen sollte. In diesem Jahr wurde auch das Gemeindehaus in Haiming neu erbaut.

Im Laufe des Schuljahres 1969/1970 wurde Ötztal-Bahnhof zur Pfarrei und ein neu angelegter Friedhof und im Folgejahr die Totenkapelle bei der Kirche wurden neu eingeweiht.

Im Schuljahr 1971/1972 wurde eine Volksschuloberstufe in der „Kellerklasse“ eingerichtet. Insgesamt 31 Oberstufenschüler von Haiming, Haimingerberg und Ötztal-Bahnhof wurden hier zusammengezogen.

Gleichzeitig wurden zwei Klassen Sonderschule im Erdgeschoss an die Volksschule angeschlossen.

Im Schuljahr 1972/1973 übersiedelten die Oberstufenschüler wieder nach Haiming und die Schüleranzahl sank wieder auf 91. Die Sonderschule wuchs und wuchs (von 2 Klassen auf 4 Klassen) und bekam mit Hubert Stecher einen eigenen Direktor.

Bis zum Schuljahr 1976/1977 sank die Schülerzahl auf den Niedrigststand von 72 Schülern und Schülerinnen. In diesem Schuljahr ging Bezirksschulinspektor Rupert Maier in Pension – ihm folgte der Stamser Hauptschuldirektor Grießer als BSI nach.

Im Schuljahr 1978/1979 ergab sich eine Besonderheit. Erstmals wäre die Volksschule Ötztal Bahnhof mit 84 Schülern vollorganisiert, das heißt pro Stufe eine Klasse, geworden. Nun war in der Volksschule durch die 4 Klassen Sonderschule und dem neu errichteten Kindergarten kein Platz mehr. In der Volksschule Haiming hingegen war noch ein Klassenzimmer frei und so übersiedelte die 4. Klasse mit ihrer neuen Lehrerin Ida Schrott in die Haiminger Volksschule. Diese Lehrerin mit ihrer vierten Klasse wurde auch gleich dem Haiminger Direktor Karl Hofer unterstellt.

Ab dem Schuljahr 1982/1983 übernahm Horst Cervenka die Leitung der Schule und löste somit den ersten Schulleiter von Ötztal Bahnhof Hugo Falkner nach 18jähriger Schulleitertätigkeit ab.

Horst Cervenka ging ebenfalls nach 21-jähriger Leitertätigkeit im Sommer 2002 in Pension. Danach war ein Jahr lang Claudia Melmer als Interimsleiterin tätig. Ihr folgte für ein Jahr Sigrid Hörmann aus Stams nach. Vor dem Schuljahr 2004/2005 leitete Anna Maria Neururer 6 Jahre aus Ötz die Volksschule. In ihre Amtstätigkeit fiel auch die Renovierung des Volksschulgebäudes, nachdem die Sonderschule, bzw. das Sonderpädagogische Zentrum im Jahr 2006 ein wunderschönes neues Gebäude beziehen konnte!

Zu Schulbeginn 2006/2007 übersiedelte das SPZ Haiming in das neu errichtete Schulhaus. Dadurch konnten die freigewordenen Räume im Parterre bereits provisorisch von der Volksschule genutzt werden.

Am 2. Juli 2007 begannen die Umbauarbeiten im Volksschulgebäude.

Architekt Karlheinz Röck aus Ötztal Bahnhof hat mit der Baufirma Franz Thurner und vielen ausführenden Firmen den Umbau verwirklicht. Dabei wurden die sanitären Anlagen erneuert, einige Räume adaptiert und ein Direktionszimmer und ein Konferenzzimmer geschaffen. Bis zum Schulbeginn 2007/2008 wurden Elektroinstallationen, Lärmschutzdecken, Türen und vieles andere erneuert.

Pünktlich zu Schulbeginn im Herbst 2007 konnten das Kollegium und die Schüler das Schulhaus wieder benutzen. Bis es wieder wohnlich, geschmückt und fertig eingeräumt werden konnte, dauerte allerdings noch bis Weihnachten.

Am 31.08.2010 ging Frau Anna Maria Neururer in ihre wohlverdiente Pension und ihr folgte Frau Karina Fasching am 01.09.2010 als interimistische Schulleiterin nach.

Im Schuljahr 2010/11 besuchten insgesamt 78 Kinder in 5 Klassen die VS Ötztal-Bahnhof. Seit diesem Schuljahr wird auch die Lernhilfe des Jugendrotkreuzes für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache angeboten.
Am 28.09.2010 wurde die Reinigungskraft Frau Mia Rieder 60 Jahre alt und dieser Tag war auch ihr letzter Arbeitstag. 25 Jahre lang hatte sie für Sauberkeit im Schulhaus gesorgt. Inzwischen putzt Mias Nachfolgerin Frau Belgin Eraslan gewissenhaft und sehr ordentlich die Volksschule.

Kurz vor Schulbeginn erhielt Frau Karina Fasching am 01.09.2011 ihr Ernennungsdekret für die Schulleitung der VS Ötztal-Bahnhof.
Im Schuljahr 2011/12 war die VS wieder 4-klassig mit insgesamt 80 Kindern.
Seit diesem Jahr gibt es an der Schule auch die jahreszeitlichen gesunden Jausen, die 4- bis 5 mal im Jahr immer von einer anderen Klasse zubereitet werden.

Im Schuljahr 2012/13 wurde die VS Ötztal-Bahnhof zum ersten Mal 6-klassig mit 86 Kindern geführt. Seit Herbst 2012 wird auch die schulische Tagesbetreuung von Montag bis Donnerstag angeboten.
In diesem Schuljahr startete auch das dreijährige Projekt „Gütesiegel Lesen“ des Landes Tirol. Jede Klasse führte sehr fleißig verschiedene Aktivitäten zu diesem Leseprojekt durch.

Im Schuljahr 2013/14 war die VS wieder 5-klassig mit 81 Kindern.
Am 18. Oktober 2013 feierte die Schulleiterin Frau Karina Pümpel, geborene Fasching, ihre standesamtliche Hochzeit. Alle Lehrerinnen der Schule und 68 Kinder überraschten das Brautpaar nach der Trauung in Imst mit Liedern und Gedichten. Die kirchliche Trauung fand einen Tag später, am 19. Oktober 2013, statt.
Der Abschluss des Projektes „Gütesiegel Lesen“ wurde mit der Schulbibliothekseröffnung und einem anschließenden Lesefest am 12.06.2014 gefeiert.
Am 01.07.2014 wurde Frau Karina Pümpel im Rahmen eines Schulschlussfestes in die Babypause verabschiedet.

Seit dem Schuljahr 2014/15 ist Frau Annemarie Hasel die interimistische Schulleiterin der VS Ötztal-Bahnhof.
Auch in diesem Schuljahr wurde die Schule 5-klassig mit insgesamt 75 Kindern geführt.
Im März 2015 wurde der Kräutergarten im Schulhof angelegt, der seitdem jeden Frühling wieder neu bepflanzt wird.
Am 24. Juni 2015 wurde das Projekt „Gesunde Schule“, das seit 2 Jahren an der VS geführt wurde, in Innsbruck erfolgreich präsentiert.

Der Abschluss dieses Schuljahres wurde beim Schulschlussfest mit dem Spielebus der katholischen Jungschar und anschließendem Grillen im Schulhof gefeiert. Dieses Fest wurde dann auch in den folgenden Jahren bis zu jetzigen Zeitpunkt regelmäßig als Belohnung für das fleißige Lernen gefeiert.

Auch das Schuljahr 2015/16 wurde wieder 5-klassig mit insgesamt 72 Kindern geführt.
Vom 11. – 13. Mai 2016 besuchte die 4. Klasse mit ihrer Klassenlehrerin Frau Katrin Knitel ihre Partnerschule in Grumo im Trentino.
Die Bildungsfahrt der Lehrerinnen führte vom 3. – 4. Juni 2016 ebenfalls ins Trentino. Um zu sehen, wie der Unterricht an einer italienischen Grundschule abläuft, besuchten sie auch diese Partnerschule.

Im Schuljahr 2016/17 wurden 72 Kinder in 4 Klassen unterrichtet.
Am 30.11. 2016 wurde die Werklehrerin Frau Anneliese Schuler im Rahmen einer Feier in ihre wohlverdiente Pension verabschiedet.
Vom 1.6.2017 bis zum Schulschluss übernahm Frau Martina Zoller die Karenzvertretung von Frau Corina Schiechtl.
Am 7.7.2017 wurde dann auch Frau Jenifer Schranz, die die schulische Tagesbetreuung leitete, in die Babypause verabschiedet.

Das Schuljahr 2017/18 wurde wieder 4-klassig mit insgesamt 65 Kindern geführt.
Am 30.11.2017 war der letzte Arbeitstag der Lehrerin Frau Silvia Budweiser.
Der Abschied in die Pension wurde von allen Lehrerinnen und Kindern gebührend gefeiert. Frau Tanja Kofler übernahm ihre KV-Stelle der 3. Klasse.

Im Schuljahr 2018/19 wurden 67 SchülerInnen in 4 Klassen unterrichtet.
Am 22. November 2018 veranstalteten die Kinder der 3. und 4. Klasse gemeinsam eine tolle und erlebnisreiche Lesenacht.
Frau Katrin Ehrhart, geborene Knitel, wurde am 11.1.2019 von allen Lehrerinnen, Kindern und den Eltern der 3. Klasse mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Babypause verabschiedet.
Ihre Nachfolgerin, Frau Lea Juen, unterrichtete dann vom 21.1.2019 bis zum Schulschluss die 3. Klasse.

Das Schuljahr 2019/20 wurde wieder 4-klassig mit insgesamt 66 Kindern geführt.

Im Sommer 2022 wurde die Volksschule großzügig umgebaut. Trotz der Nachwirkungen der Coronakrise und dem seit Februar 2022 anhaltenden Ukraine-Krieg wurden die Bauarbeiten bereits zu den Osterferien (noch im vollem Schulbetrieb) begonnen. Die letzten Monate des Schuljahres 21/22 waren von Baulärm, Schmutz und ständigen Unterbrechungen geprägt. In den Sommermonaten wurde fleißig gebaut und so konnte im September zum regulären Schulstart zumindest provisorisch der Unterricht gestartet werden. Die Bauarbeiten dauerten bis ins Frühjahr 2023 aber nach und nach wurde es in der "neuen" Schule immer feiner. Im Kellergeschoss wurden großzügig Räumlichkeiten für die schulische Tagesbetreuung adaptiert. Ein zweiter Stock mit zwei Unterrichtsräumen und einer Bibliothek kam dazu. Im Süden des Gebäudes wurde eine mächtige Fluchttreppe installiert. Insgesamt investierte die Gemeinde mehr als 3 Millionen Euro in die Erweiterung.
Im Schuljahr 2022/2023 wurden 5 Klassen mit mehr als 90 Kindern unterrichtet. In der Tagesbetreuung wurden in Summe 42 Kinder betreut.
Im Herbst 2022 übernahm Josef Pohl die interimistische Leitung (zusätzlich zu seiner Stammschule, der Volksschule Haiming) der Schule, Annemarie Hasel (die vorige interimistische Leiterin) tritt seit dem Schuljahr 22/23 etwas kürzer, unterrichtet aber weiterhin an der Schule. Insgesamt arbeiten immerhin 16 Lehrpersonen an der Schule! 

Im Schuljahr 2023/2024 kommt die ganze Volksschule Haimingerberg mit ihren 22 Kindern nach Ötztal-Bahnhof und wird im Kellergeschoss in einem Raum der Tagesbetreuung untergebracht. So ist am Vormittag Unterricht und am Nachmittag findet die schulische Tagesbetreuung statt. Das sorgt nun zwar wieder für beengte Verhältnisse, aber wir kommen uns dennoch nicht in die Quere. In dieser Zeit wird die Volksschule am Haimingerberg abgerissen und komplett neu aufgebaut.